
Lexus hat kürzlich mit einer Heritage Edition das Ende einer Ära eingeläutet: Sie ehrt den LS, das Modell, mit dem Toyotas Luxusmarke vor über drei Jahrzehnten überhaupt erst durchstartete. Doch seit dem Debüt des ersten LS im Jahr 1989 hat sich vieles verändert. 2025 bevorzugen viele Kundinnen und Kunden nicht mehr die klassische Limousine, sondern einen Van – egal ob sie selbst fahren oder chauffiert werden.
Dieser Wandel spiegelt sich in der Entscheidung von Lexus wider, den LM (Luxury Mover) einzuführen – im Grunde eine luxuriöse Variante des Toyota Alphard. Aber damit nicht genug: Jetzt bekommt auch der LS selbst den Van-Stempel aufgedrückt – zumindest als Konzept. Auf der kommenden Japan Mobility Show (früher Tokyo Motor Show) soll ein LS-Minivan mit sechs Rädern debütieren. Ja richtig gelesen, sechs!
Während eines 90-minütigen Livestreams, den wir gespannt verfolgt haben, tauchten dunkle Teaserbilder auf. Eigentlich hofften alle auf einen Blick auf den neuen Supersportwagen LFR – doch der blieb aus. Stattdessen bekamen wir völlig überraschend ein Video zu sehen, das einen LS-Minivan auf drei Achsen zeigte.
Da die Japan Mobility Show erst am 29. Oktober 2025 ihre Tore öffnet, müssen wir uns bis dahin mit den Teasern begnügen. Auf den Bildern scheint das Konzept eine asymmetrische Türanordnung zu haben – auf der Beifahrerseite ist offenbar kein Platz für eine normale vordere Tür. Stattdessen zieht sich dort eine große elektrische Schiebetür entlang, die den Zugang zu einem geradezu riesig wirkenden Innenraum ermöglicht.

Lexus hat bislang keine technischen Details genannt, aber es liegt nahe, dass der LS-Minivan vollelektrisch angetrieben wird. Denn Elektroplattformen erlauben eine bessere Raumausnutzung. Die kastenförmige, hohe Silhouette mit flacher Dachlinie erinnert eher an eine luxuriöse Lounge auf Rädern als an ein Auto.
Und als wäre das sechsrädrige Layout nicht schon abgefahren genug, kommt die Designstudie auch noch mit einem mutigen Lichtdesign daher: Vertikale LED-Tagfahrlichter ziehen sich über die gesamte Frontpartie nach unten, während das Lichtband am Heck weit nach oben reicht und so die Höhe des Vans betont.
Abgesehen von Geländemonstern wie dem Mercedes-AMG G 63 6x6 gibt es nur wenige Autos mit drei Achsen. Historisch betrachtet ist die Idee aber nicht neu – der Hispano Suiza H6 hatte schon vor über 100 Jahren sechs Räder. Der Covini C6W ging einen anderen Weg und setzte – wie der legendäre Tyrrell P34 aus der Formel 1 – auf vier Vorderräder. Trotzdem: Dass Lexus dieses Konzept jemals so auf die Straße bringt, ist eher unwahrscheinlich.
Am Ende bleibt es eben ein Concept Car – und eine dritte Achse ist immer ein sicherer Weg, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Allein der Gedanke, den traditionsreichen LS-Namen auf so ein unkonventionelles Fahrzeug zu kleben, dürfte für hitzige Diskussionen sorgen. Puristen werden die Idee eines LS-Minivans wohl mit einem Kopfschütteln quittieren, während andere das mutige Experiment spannend finden dürften. Wie man’s dreht – es ist ein gewagter Schritt.
Der Lexus LS-Minivan wird sich die Bühne auf der Japan Mobility Show 2025 mit weiteren Highlights teilen – darunter ein opulentes Century-Coupé und möglicherweise ein neues Corolla-Concept.
Source: Lexus kündigt grotesken LS Minivan mit sechs Rädern an