Nissan Micra im Test: Elektro-Kleinwagen mit 416 km Reichweite

Seit 1982 tritt der Nissan Micra als Kleinwagen an. Die sechste Generation geht nun ausschließlich elektrisch an den Start. Das Modell basiert auf der AmpR-Small-Plattform, die es sich mit dem Renault 5 teilt. Im Test trat die 110-kW-Variante mit 245 Nm Drehmoment, 52-kWh-Batterie und 416 Kilometern WLTP-Reichweite an.
Optisch setzt der 3,97 Meter lange Nissan Micra auf weiche Linien und wirkt verspielter als der Renault 5. Innen erwartet die Insassen ein Cockpit mit 10,1 Zoll großem Instrumentendisplay und einem gleich großen Touchscreen. Das auf Android-Basis arbeitende Betriebssystem bietet eine gute Google-Maps-Navigation, die auch die Ladeplanung integriert. Auch die Sprachsteuerung überzeugte. Und man kann sogar an Microsoft-Teams-Sitzungen teilnehmen.
Vorne nimmt man in Sitzen mit gutem Seitenhalt Platz, die Materialien wirken hochwertig, vor allem vor dem Beifahrersitz. Im Fond ist das Platzangebot allerdings arg beengt, besonders im Fußraum. So fällt es schwer, die Füße unter den Vordersitz zu stellen, wenn dieser in der niedrigsten Position ist. Der Kofferraum fällt mit 326 bis 1.106 Litern für die Klasse großzügig aus; allerdings fehlt der Einlegeboden, sodass er nicht optimal nutzbar ist.
Beim Fahren punktet der Micra mit direkter Lenkung und straff abgestimmtem Fahrwerk, ohne unkomfortabel zu wirken. Der Antrieb beschleunigt den Kleinwagen in acht Sekunden auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h. Der Verbrauch laut Bordcomputer bewegte sich zwischen 14,6 und 15,6 kWh pro 100 km. Wie üblich schließt das die Ladeverluste nicht ein, die im WLTP-Wert von 14,7 kWh enthalten sind.
Anders als beim Renault 5 ist die Rekuperation ab der mittleren Ausstattung über Wippen am Lenkrad einstellbar – bis hin zum One-Pedal-Driving. Laden lässt sich der Micra mit bis zu 11 kW AC oder 100 kW DC, womit der Ladehub von 15 auf 80 Prozent rund 30 Minuten dauern soll. Damit erreicht er für die Klasse ordentliche Ladegeschwindigkeiten.
Preislich startet der Micra mit 90 kW bei 27.990 Euro. Die getestete 110-kW-Version kostet als Advance mindestens 32.990 Euro, die Topausstattung Evolve liegt bei 34.990 Euro. Damit bewegt er sich auf Augenhöhe mit dem Renault 5.
Insgesamt überzeugt der Nissan Micra mit stimmigem Design, moderner Software, fast schon sportlichem Fahrverhalten und ordentlicher Reichweite. Zu den Nachteilen gehören das geringe Platzangebot im Fond und der nicht optimal nutzbare Kofferraum. Insgesamt stellt der elektrische Kleinwagen aber ein attraktives Paket dar.
Den kompletten Test mit allen Bildern und Details zum neuen Nissan Micra finden Sie auf InsideEVs.de.