Mit Extra-Wumms: Mercedes neuer V8 soll noch stärker werden

Mercedes musste ordentlich Kritik einstecken, als man den "M177"-Motor aus dem AMG C 63 strich. Trotz Gerüchten um ein Comeback des Achtzylinders bleibt die Sportlimousine beim Vierzylinder. Doch hinter den Kulissen entsteht bereits ein neuer großvolumiger Verbrenner, der Ende 2027 debütieren soll. Dabei handelt es sich um einen "elektrifizierten Hightech-V8 der nächsten Generation", gedacht für Performance-Modelle auf Basis der AMG.EA-Plattform.
Er dürfte der logische Nachfolger des hier abgebildeten "M178" werden, der 2014 vorgestellt wurde. In den elf Jahren seit seinem Debüt hat der 4,0-Liter-Biturbo-V8 zahlreiche Modelle befeuert – mit bis zu 720 PS in einem Mercedes: dem AMG GT Black Series mit Flat-Plane-Kurbelwelle. Aston Martins Valhalla nutzt eine abgewandelte Version desselben Aggregats. Dort leistet das Triebwerk satte 817 PS.

Mercedes-AMG 'M178'-Motor
Dass Mercedes-AMG beim Nachfolger noch mehr Power verspricht, überrascht da kaum. Ohne konkrete Zahlen zu nennen, erklärte AMG-Entwicklungsleiter Steffen Jastrow gegenüber Auto Express, dass der kommende V8 "mehr Wumms" haben wird als in der Black Series. Die Ingenieure in Affalterbach hätten die Leistung bereits "in einem Bereich definiert – und die Obergrenze liegt natürlich über dem, was wir heute kennen".
Doch nicht nur die Maximalleistung soll steigen: Der neue Motor (intern vielleicht M179 genannt) wird auch spontaner ansprechen und ein direkteres Pedalgefühl liefern. Außerdem wird er effizienter, um die strengen Euro-7-Vorgaben einzuhalten. Laut AMG-Chef Michael Schiebe im Gespräch mit Motor1 vor ein paar Monaten soll das neue Triebwerk noch weit ins nächste Jahrzehnt hinein gebaut werden.
Bis dahin hat der aktuelle V8 aber noch längst nicht ausgedient. Der kürzlich angeteaserte AMG GT Track Sport dürfte noch eine überarbeitete Version des M177/M178 nutzen. Schiebe erklärte uns: "Es gibt immer noch Kunden, die einfach einen V8 wollen – einen puren V8." Deshalb werde AMG die Achtzylinder so lange anbieten, wie es Nachfrage gibt.
Mercedes-AMG Doppelturbo, 4,0-Liter V8-Motor


Ob die nächste C-Klasse im C 63 auf den neuen V8 zählen kann, ist jedoch noch offen. Schließlich steht nicht einmal das Facelift des aktuellen Modells fest. Klar ist aber: Die eher verhaltene Resonanz auf den Vierzylinder hat gezeigt, dass Enthusiasten ihre großen Motoren lieben. AMG-Boss Schiebe räumte ein, dass man "einige Kunden verloren" habe, nachdem man die Zylinderzahl halbiert hatte. Außerdem hätte die komplexe Technik hinter dem elektrifizierten 2,0-Liter-Motor "besser erklärt werden können". Dieses System steckt übrigens auch im C 63 T-Modell sowie im GLC 63.
Der kommende V8 wird allerdings nicht der größte Benziner von Mercedes sein. Der V12 bleibt der Marke ebenfalls noch länger erhalten – der 6,0-Liter-Biturbo "M279" läuft allerdings nur noch in der Maybach S-Klasse und der weniger bekannten, gepanzerten S-Klasse Guard. Der Zwölfzylinder wird in "ausgewählten Märkten" weiter angeboten – wohl, weil strengere EU-Abgasnormen sein Überleben hierzulande erschweren. Ein anderes V12-Triebwerk findet sich außerdem im Pagani Utopia.