26/09/2025 · vor 3 Tagen

Skoda bringt sein heckgetriebenes Coupé zurück und spielt mit unseren Gefühlen

Warum machen das eigentlich nicht mehr Autohersteller? Diese Frage stelle ich mir jedes Mal, wenn Skoda ein Auto aus einer vergangenen Ära wieder aufleben lässt. Einmal mehr stülpt die tschechische Marke ihre aktuelle Designsprache virtuell über ein wichtiges Modell vergangener Tage. Dieses Mal im Angebot: der 110 R.

Das unten abgebildete Originalfahrzeug kam 1970 auf den Markt und kostete etwa 40 Monatsgehälter. Trotz seines stolzen Preises von 78.000 Kronen war es ein großer Erfolg: 57.085 Exemplare wurden während der zehnjährigen Produktionszeit, die im Dezember 1980 endete, verkauft. Nun, knapp 45 Jahre später ist das Coupé mit Heckantrieb wieder da, wenn auch nur in digitaler Form. Der ursprüngliche 1,1-Liter-Vierzylinder im Heck ist verschwunden und wurde durch einen Elektromotor ersetzt.

Statt auf Retro zu setzen, hat Skoda-Designer Richard Švec den 110 R mit der "Modern Solid"-Designsprache des Unternehmens auf Vordermann gebracht. Von Scheinwerfern und Rückleuchten, die aufgleiten bis zu den Aero-Rädern ist das Coupé alles andere als klassisch.

Das schwarze Band an der Front verdeckt alle möglichen Sensoren und räumt so das Design auf. Seitliche Kameras und das Fehlen herkömmlicher Türgriffe glätten das Profil, während funktionale Lüftungsschlitze unter den hinteren Viertelfenstern an die Motoreinlässe des 1970er-Jahre-Autos erinnern. Am Heck zollt die historische "S 110 R"-Plakette der Inspiration des Konzepts Tribut.

Das jüngste fiktive Modell aus Skodas "Icons Get a Makeover"-Serie steht ganz im Zeichen sauberer Oberflächen. Obwohl die technischen Daten noch nicht bekannt sind, kann man davon ausgehen, dass der Designer den 110 R so leicht wie möglich machen wollte. Das Vorgängermodell brachte gerade einmal 880 Kilogramm auf die Waage.

Das Original war selbst für die Verhältnisse der 1970er Jahre nicht gerade schnell. Der Sprint von 0 auf 100 km/h dauerte 19 Sekunden, wobei der mickrige 52-PS-Motor seine Kraft über ein vor der Hinterachse montiertes Viergang-Schaltgetriebe schickte. Die Gewichtsverteilung betrug 43:57, und das Fahrzeug hatte zwei Laderäume: einen unter der vorderen Haube und einen hinter den Rücksitzen.

Für Skoda wäre es wohl nahezu unmöglich, die Erbsenzähler davon zu überzeugen, dass ein solches Auto heute Sinn machen könnte. Durch besonderen Mut zeichnen sich aktuell die allerwenigsten Hersteller aus. Hinzu kommt, dass ein vollelektrischer Antrieb der Attraktivität des Coupés alles andere zuträglich wäre. Und seien wir ehrlich: Skoda fehlt das Markenimage, um genügend Sportwagenkäufer anzuziehen, damit ein solches Projekt realisierbar wäre.

Audi mit dem Concept C und Porsche mit dem nächsten Boxster/Cayman haben bessere Chancen, diese Nische zu besetzen. Während der nächste 718 nun doch Verbrennungsmotoren haben wird, wird der TT-ähnliche Sportwagen ein reines Elektroauto sein. Sollte der Konzern jemals einen erschwinglicheren Sportwagen in Erwägung ziehen, würde er wahrscheinlich als VW erscheinen. Erinnern Sie sich noch an den BlueSport, der nie kam?

Bildergalerie: Skoda 110 R vor 50 Jahren präsentiert

Skoda 110 R: Das Renn- und Rallye-Derivat des 110 R, der 130 RS war auch als Porsche des Ostens bekannt
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