Mercedes dementiert: "Keine BMW-Motoren in unseren Modellen"

Nach wochenlangen Gerüchten über eine angebliche historische Vereinbarung zwischen Mercedes und BMW über die Lieferung von Motoren folgt nun das offizielle Dementi. Markus Schäfer, Chief Technology Officer und Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group, hat erklärt, dass das Stuttgarter Unternehmen nicht die Absicht hat, externe Antriebsstränge zu übernehmen, schon gar nicht von einem direkten Konkurrenten wie BMW.
Gerüchte, die im August die Runde machten, sprachen von fortgeschrittenen Verhandlungen zwischen den beiden deutschen Marken über den Einsatz des 2,0-Liter-Turbobenziners (B48) von BMW in einigen künftigen Mercedes-Modellen, insbesondere in Kompaktmodellen und Plug-in-Hybrid-Versionen der C- und E-Klasse. Hinter den Kulissen ging es offensichtlich darum, die Entwicklungskosten zu senken und die strenge Euro-7-Norm leichter zu erfüllen.








Doch Schäfer dementierte auf IAA Mobility in München eindeutig: "Das ist nicht wahr. Wir haben unsere eigene neue Familie modularer Motoren, FAME (Family of Modular Engines), entwickelt, die alle Hubräume abdeckt und bereits jetzt die EU7-, China 7- und US-Vorschriften erfüllt."
Das Verbrenner-Herz der Mercedes-Zukunft
Die vor etwa vier Jahren eingeführte FAME-Plattform (Family of Modular Engines) umfasst Vier-, Sechs-, Acht- und Zwölfzylinder-Motoren, die auch im Zeitalter der Elektrifizierung relevant bleiben sollen. Schäfer bestätigte, dass ein neuer Hochleistungs-V8, der die strengsten Vorschriften erfüllt, kurz vor der Fertigstellung steht und dass V12-Motoren weiterhin Teil des Markenangebots sein werden.
"Wir werden weiterhin sowohl V12- als auch V8-Motoren anbieten", sagte er, "wir haben ein komplettes, hauseigenes, aktuelles und zukunftsfähiges Verbrenner-Programm.

Mercedes CLA (2025)
Im Sommer wurde über eine mögliche Vereinbarung ab 2027 spekuliert, wonach Mercedes einige seiner kleineren Motoren, wie den 1.5 Turbo (der etwa im neuen Verbrenner-CLA zum Einsatz kommt), der auch mit Partnern wie Geely (Horse Powertrain) produziert wird, durch den 2,0-Liter von BMW ersetzen könnte.
Offizielle Details wurden jedoch weder von Stuttgart noch von München bestätigt. Jetzt, mit Schäfers klarer Haltung, scheint das Bild eindeutig: Mercedes hat nicht die Absicht, die strategischste Komponente seiner DNA, den Motor, externen Lieferanten anzuvertrauen, geschweige denn direkten Konkurrenten.
Bildergalerie: Mercedes GLC EQ (2025)








Das Dementi kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt für Mercedes, wo man die Elektrifizierung vorantreibt, ohne die Verbrennungsmotoren ganz aufzugeben. Ein konkretes Beispiel ist neben dem CLA auch der neue GLC, der in einer elektrischen Version zu einem ähnlichen Preis wie der Verbrennungsmotor angeboten wird, was einen Wendepunkt im Gleichgewicht zwischen den beiden Technologien darstellt.
Kurzum: Die automobile Identität von Mercedes wird auch in Zukunft zu 100 Prozent "Made in Stuttgart" bleiben.