VW meint es ernst: ID. Cross bringt physische Knöpfe zurück

Update 8. September, 16:20 Uhr: Wir hatten heute auf der IAA Mobility in München die Chance, die neue klassische Herangehensweise von VW einmal genauer zu betrachten.
Natürlich haben wir die Chance genutzt, um ein paar Fotos von den physischen Bedieneinheiten und dem gesamten Innenraum zu machen. Unten in der Galerie gibt es also mehr zu sehen als Studiobilder.
Bildergalerie: VW ID. Cross Concept (2025) Innenraum








Es ist eine vollgepackte IAA Mobility 2025 für VW in dieser Woche. In München werden Besucher nicht nur einen ersten vollelektrischen GTI sehen – auch wenn er noch getarnt ist – sondern ebenfalls einen folierten Polo ohne Verbrennungsmotor. Obendrauf kommt der Elektro-Kleinstwagen, das ID.EVERY1 Concept.
Aber ignoriert VW wirklich die SUV-hungrigen Leute? Natürlich nicht. Denn auch das ID. Cross Concept, der ehemalige ID.2 X wird zu sehen sein. Im Grunde ist es eine Crossover-Version des kommenden elektrischen ID. Polo. Das neue Konzept gibt einen Vorgeschmack auf das Serienmodell im nächsten Jahr. Es soll VWs günstigstes Elektro-SUV werden – es sei denn, der ID. EVERY1 bekommt irgendwann noch ein SUV-Derivat. Der ID. Cross ist fast so kastenförmig wie der T-Cross, VWs ähnlich großes Benziner-SUV.


VW sagt, das Design enthalte subtile Anspielungen auf legendäre Modelle. Die leicht nach vorn geneigten C-Säulen etwa erinnern an den Golf. Die drei horizontalen Lüftungsschlitze sind vom Bus inspiriert und später beim ID. Buzz gelandet. "Floating Roofs" (die Illusion der schwebenden Dächer) bleiben 2025 im Trend, hier umgesetzt mit schwarzen Säulen und einem grünen "Urban Jungle"-Lack.
Wie bei jedem modernen Konzept dürfen übergroße Räder nicht fehlen. Der ID. Cross rollt auf 21-Zoll-Felgen, obwohl er nur 4,16 Meter lang ist. VW gibt die Breite mit 1,84 Metern an. Mit 1,59 Metern Höhe liegt er ein wenig tiefer als VWs kleinstes US-Crossover.
Lichtbänder und leuchtende Logos sind inzwischen VW-Standards – selbst die Lüftungsschlitze wirken hinterleuchtet. Ob diese Features in Serie gehen, bleibt abzuwarten. Dennoch wirkt das Concept eher wie ein seriennaher Prototyp als eine reine Designstudie. Normale Türgriffe, schwarzes Plastik an den Radkästen und klassische Spiegel statt Kameras deuten darauf hin, dass der ID. Cross nicht mehr weit von seiner Serienform entfernt ist.


VW hat versprochen, physische Knöpfe zurückzubringen – und hier wird das eingelöst. Der Trend war bereits im neuen T-Roc zu erkennen, wie wir auch in unserer Analyse des neuen Modells zur Zukunftsstrategie von VW bemerkt haben. Auch die kommenden Hatchbacks bekommen wieder eigene Tasten, genau wie dieses Crossover.
Neben dem Lenkrad (Mit vielleicht zu vielen Tasten?), das auch schon im T-Roc mit physischen Knöpfen bestückt wurde, kehrt VW jetzt auch bei der Klimasteuerung wieder zurück zur klassischen Bedienung ohne Touch-Flächen.
Ungewöhnlich: In den Sitzen sind mit Textil bezogene Knöpfe integriert, während in der Fahrertür die bekannten Fenster- und Spiegel-Bedienungen sitzen. Die Mittelkonsole hat offenbar einen Drehregler vor einer großen Wireless-Charging-Fläche für zwei Smartphones. Darunter: Cupholder – und echte Eukalyptusblätter hinter halbtransparenten Panels.
Volkswagen ID. Cross Concept





Der ID. Cross kombiniert ein 11-Zoll-Digitalcockpit mit einem 13-Zoll-Zentraldisplay. VW verabschiedet sich sichtbar davon, Bildschirme nahtlos ins Armaturenbrett einzubauen. Mit den immer größeren Displays wohl unvermeidlich. Außerdem lassen sich die Sitze komplett flachlegen – VW beschreibt das als "Liegefläche im Stil eines Bus".
Trotz seiner kleinen Maße holt die dedizierte EV-Plattform das Maximum an Nutzwert raus. Der Kofferraum fasst etwa 450 Liter, dazu kommen 38 Liter unter der Rückbank. Vorne gibt’s noch ein Mini-Abteil mit 25 Litern. Nein, ich nenne es nicht Frunk.
Wie die neuen Elektro-Hatchbacks nutzt auch der ID. Cross die MEB+-Plattform, die für Frontantrieb gedacht ist. Ein einzelner Motor liefert 208 PS an die Vorderachse, Spitze 175 km/h. Eine nicht näher genannte Batterie schafft bis zu 420 Kilometer Reichweite (WLTP).
Das Serienmodell des ID. Cross wird nächsten Sommer debütieren. Er stößt dann zu ID. Polo und ID. Polo GTI, die ebenfalls 2026 kommen. 2027 folgt der Einstiegsstromer ID. EVERY1, ebenfalls mit vertrautem Namensschild – Teil von VWs Strategie, bekannte Bezeichnungen fürs Elektro-Zeitalter zu recyceln.
Um Skaleneffekte zu erreichen, werden einige dieser Modelle auch Ableger von Skoda und Seat bekommen.