22/09/2025 · vor 3 Tagen

Also doch: Porsche bestätigt Verbrenner für neue Boxster und Cayman

Porsche sorgte 2022 für einiges Stirnrunzeln, als man ankündigte, seine beiden 718er-Mittelmotorfräsen in der nächsten Generation ausschließlich mit Elektromotoren auf den Markt bringen zu wollen. Nun hat man reichlich spät (Boxster und Cayman sind seit Jahren in der Entwicklung) erkannt, dass es ein fataler Fehler wäre,  in seinen emotionalsten Maschinen komplett auf den Verbrenner zu verzichten. 

Die Zuffenhausener haben offenbar kalte Füße bekommen und das ist eine willkommene Nachricht für alle Enthusiasten. Wir hatten uns ja schon damit abgefunden, dass mit dem Auslaufen von Cayman GT4 RS und Boxster Spyder RS im nächsten Monat endgültig Schluss sein würde mit klangvollen Benzinern direkt hinter den Sitzen. Jetzt kommt es glücklicherweise doch anders. 

In seiner jüngsten "strategischen Neuausrichtung" bestätigte Porsche nun, dass die nächsten Boxster und Cayman weiterhin mit Verbrennungsmotoren ausgestattet sein werden. Es gibt jedoch eine signifikante Einschränkung: Das gilt ausschließlich für die Topmodelle. Vermutlich beschränkt Porsche den Einsatz von Verbrennern also auf die RS-Varianten. 

Wir haben Porsche gefragt, ob die nächste Generation Boxster und Cayman mit Verbrennungsmotoren eine gemeinsame Plattform mit den Elektro-Versionen haben wird. Wenn ja, würde dies eine kostspielige Überarbeitung erfordern, da der neue 718 ursprünglich als reines Elektroauto geplant war.

Alternativ könnte Porsche die 2016 für die Baureihe 982 eingeführte MMB-Hardware aktualisieren. Eine völlig neue Plattform scheint unwahrscheinlich. Es wäre ein finanzieller Aufwand, der für eine schrumpfende Nische schwer zu rechtfertigen ist.

Wie man es letztlich auch handhaben wird, es erscheint richtig, dass Porsche einen Rückzieher macht und Boxster/ Cayman mit Verbrennungsmotoren langfristig am Leben erhält. Klar ist auch: Wir werden hier keinen Hybrid bekommen, es bleibt beim reinen Benziner-Erlebnis. Allerdings wird es eine recht große Lücke zwischen den Generationen geben - die nächsten konventionell angetriebenen 718er sollen erst gegen Ende des Jahrzehnts auf den Markt kommen. Das wiederum spräche für die Entwicklung einer neuen Plattform. 

Weitere Erkenntnisse aus Porsches neuer Produkt-Roadmap: ein Verbrenner-Crossover (mit einer Plug-in-Hybrid-Option) wird im Jahr 2028 den Macan der ersten Generation ersetzen. Das ganz große "Prestige"-SUV mit drei Sitzreihen, das ursprünglich als reines EV-Modell geplant war, wird "aufgrund der Marktbedingungen" auch als Verbrenner- und PHEV-Version angeboten. Tatsächlich werden die Varianten mit Verbrenner zuerst auf den Markt kommen, die EV-Versionen folgen später.

Beim 911 sind glücklicherweise keine Änderungen vorgesehen. Die Ikone mit Heckmotor wird in diesem Jahrzehnt nicht mehr vollelektrisch fahren, was ohnehin nur wenige wollten. Das Hybrid-Angebot wird aber künftig  wohl ´über den GTS und den Turbo S hinausgehen. Cayenne und Panamera mit Verbrennungsmotor werden bis weit in die 2030er Jahre hinein gebaut werden, wobei Porsche bereits bestätigt hat, dass der V8-Motor bleiben wird.

Ein Modell, das auf der Roadmap fehlt, ist ein Supersportwagen. Zu Porsches Verteidigung sei gesagt, dass man nie versprochen hat, den Mission X zu bauen. Und da man aufgrund der überschaubaren Nachfrage nach reinen Elektroautos gerade massiv umschwenkt, wäre ein rein elektrisches Flaggschiff mehr als eine riskante Wette.

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