
Porsche hat weder Angst davor, den Verbrenner noch weiterzudenken, als auch dessen Grenzen neu auszuloten. Das jedenfalls zeigt ein neues Patent der Zuffenhausener zu einem W-förmigen, "platzoptimierten" Verbrennungsmotor mit ... und jetzt halten Sie ihren Hut fest ... 18 Zylindern!
Sechs Zylinder zeigt Porsche pro Bank. Und das Abgefahrenste? Das Design ließe sich für unterschiedliche Varianten nutzen. Denn laut dem Patent könnte der Motor "eine unterschiedliche Anzahl von Zylindern haben". Das bedeutet, Porsche könnte Aggregate mit neun oder 15 Zylindern bauen. Also ebenfalls drei Bänke mit je drei oder fünf Zylindern. Der Motorblock wäre damit erstaunlich kurz, was natürlich perfekt für die heckgetriebenen Zuffenhausener funktionieren würde.
Doch anders als bei bisherigen W-Designs, wie dem von Bugatti, hat Porsche eben die drei statt der vier herkömmlichen W-Zylinderbänke angeordnet. Der Chiron, oder auch verschiedene VW-Modelle, wie der Passat oder der Phaeton, kamen mit zwei schmalen V-Bänken mit je acht Zylindern, die sich eine gemeinsame Kurbelwelle teilten – demnach 4 Zylinder pro Bank beim W16.
Porsches Entwurf hingegen setzt auf gerade angeordnete Zylinderbänke, die in einem Winkel zueinander stehen und sich ebenfalls eine gemeinsame Kurbelwelle teilen. Durch diese Bauweise kann Porsche die Abgase zwischen und unter den Zylindern ableiten, während die Ansaugung direkt über den einzelnen Zylindern liegt – um die Ansaugluft so kühl wie möglich zu halten. Mehr Platz zwischen den einzelnen Zylinderbänken schafft mehr sinnvoll genutzten Konstruktionsraum und mehr Raum für Abluft.

Laut dem Patent liegt der Hauptvorteil dieses Designs darin, dass "die Reibungsverluste des Luftstroms minimiert werden" und eine "klare Trennung zwischen Lufteinlass und Abgasvorrichtung geschaffen wird, sodass sich die Frischluft beim Ansaugen nicht über die Wandwärme erhitzen kann."
Kühlere Luft, so Porsche, "führt zu einer Steigerung der erreichbaren Leistung". Außerdem soll der Motor pro Zylinderbank einen Turbolader aufnehmen können. Wir sprechen hier also dann von einem Triturbo-W18, der in der Länge einem Reihensechszylinder entspricht.
So spannend das klingt, ist aber natürlich völlig unklar, ob Porsche diesen Motor jemals wirklich bauen wird. Hersteller melden oft Patente an, um ihr geistiges Eigentum zu schützen – nicht unbedingt, um kommende Produkte anzukündigen.
Konkrete technische Daten wie Hubraum oder Leistung nennt Porsche im Patent nicht. Aber eines steht fest: Ein Motor mit bis zu 18 Zylindern klingt nicht nur auf dem Papier schon unglaublich spannend, der dürfte inklusive der drei Turbos auch ordentlich Druck machen.
Eines ist sicher – der Verbrenner ist offenbar noch lange nicht tot. Trotz aller Elektroambitionen, auch bei Porsche, scheinen benzinbetriebene Varianten weiterhin, wie angekündigt, eine Rolle zu spielen. Das kommende Luxus-SUV wird als Hybrid statt als reines Elektroauto starten, und auch neue Benziner-718er sind bestätigt. Ein W18-Motor? Nicht ausgeschlossen. Hoffen dürfen wir jedenfalls.
Source: Porsche hat einen wilden 18-Zylinder-Motor patentiert