Koenigsegg will einen Sportwagen, der "erreichbarer" ist

Neben des irrsinnigen Speeds ist ein großer Teil des Reizes von Koenigsegg sicher die Exklusivität. Die Fahrzeuge der Schweden werden in zwei- bis niedrigen dreistelligen Stückzahlen gebaut, kosten mehrere Millionen Euro und sind absolute Kunstwerke - optisch wie technisch. Noch ist das Angebot des Hypercar-Herstellers für den allergrößten Teil der Menschheit unerschwinglich, aber das könnte sich ändern. Ein bisschen zumindest.
Gründer und CEO Christian von Koenigsegg, sagte in einem kürzlich geführten Interview mit CarBuzz, dass man darüber nachdenke, Sportwagen zu bauen, die "erschwinglicher" sind. Also vermutlich weitaus günstiger als etwa der um die drei Millionen Euro teure Jesko. Von Koenigsegg sagte:
'Wir haben mit dem Gedanken gespielt, das Volumen zu erhöhen und einfachere, erschwinglichere Sportwagen zu bauen.'
Koenigsegg hat seinen Ruf durch die Herstellung von High-End-Hypercars in kleinen Stückzahlen aufgebaut. Und dieser Ansatz hat dem Unternehmen seit seiner Gründung vor über 30 Jahren definitiv nicht geschadet. Das Unternehmen produziert ein paar Dutzend Autos pro Jahr. Zuletzt hatte man allerdings seine Produktionskapazitäten für den Jesko und den Gemera im Jahr 2023 erhöht und die Werksfläche verdreifacht.

Koenigsegg räumte im Gespräch aber auch ein, dass ein in großen Stückzahlen hergestellter Sportwagen "ein großer Sprung von unserem jetzigen Stand" wäre und "ein anderes Kaliber" als die Kleinserienproduktion, die das Unternehmen derzeit betreibt.
Er fügte hinzu: "Wir glauben, dass wir es Schritt für Schritt angehen müssen, um nicht zu stolpern."
Wenn das Unternehmen Sportwagen in großen Stückzahlen bauen will, braucht es noch mehr Produktionsfläche und Mitarbeiter. Das Unternehmen hätte nicht nur eine höhere Nachfrage zu befriedigen, sondern müsste auch in der Lage sein, mit ähnlich .. naja .. erschwinglichen Optionen zu konkurrieren, wie auch immer diese aussehen mögen.
"Erschwinglich" könnte für Koenigsegg einen Sportwagen im mittleren bis hohen sechsstelligen Bereich bedeuten, der eher mit Ferrari und Lamborghini als mit Porsche konkurriert. Weiter darauf eingegangen ist der Chef jedoch nicht. Der Autobauer verfügt sicher über die technischen Fähigkeiten und Antriebsstränge, um auch in einem weniger abgehobenen Preissegment etwas wirklich Besonderes zu kreieren. Die Frage ist nur, ob man das Ganze dann auch wirtschaftlich produzieren kann.
Immerhin: Koenigsegg wird seine Ressourcen vorerst nicht in ein vollelektrisches Hypercar stecken, das niemand will. "Der Hunger im Markt für dieses Level an Autos, voll elektrisch, ist extrem klein", sagte von Koenigsegg zuletzt in einem Interview mit Top Gear. So entsteht vielleicht Raum für ein Auto, das nicht für die oberen ein, sondern immerhin für die oberen fünf Prozent erschwinglich sein könnte.