Mercedes Vision Iconic (2025): Hommage mit leuchtendem Ego

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Wir hatten kürzlich noch gemutmaßt, ob dieser von Mercedes angeteaserte gigantische illuminierte Grill eventuell zur kommenden S-Klasse gehören könnte – Pustekuchen! Die Stuttgarter lassen sich von der Vergangenheit inspirieren und stellen den kommenden Serienmodellen eine Designstudie voran.

Auch BMW und Audi gingen bereits den Weg der Rückbesinnung auf bewährte Designelemente mit dem "Neue-Klasse"-Design und dem Concept C. Nun folgt Mercedes mit dem Showcar Vision Iconic, das die Tradition der Marke in die Zukunft überführen. Was bedeuten dürfte, dass wir einige Elemente hoffentlich bald wiedersehen.

Bildergalerie: Mercedes-Benz Vision Iconic (2025)

Mercedes Vision Iconic (2025)
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Allen voran der ikonische Grill, der am Vision Iconic massiv die Front dominiert. Was uns in der Redaktion zuweilen an ein Batmobil oder das fiese schwarze Oldsmobile aus Werner – Gekotzt wird später erinnert, ist eigentlich eine "markante, zukunftsweisende Hommage an den traditionellen Chromgrill".

Klassische Mercedes-Ikonen als Paten

Pate stehen hier also die klassischen Interpretationen eines unverkennbaren Gesichts von Mercedes‑Benz. Der Grill zieht seine Inspiration aus den aufrechten Grills legendärer Modelle wie dem W 108, W 111 und dem Mercedes 600 Pullman. Der neue Grill erzeugt ähnliche Präsenz und kommt mit einem breiten Chromrahmen, einer Rauchglas-Gitterstruktur und integrierter Konturbeleuchtung.

Zwar kennen wir Ähnliches bereits vom GLC, der Vision Iconic setzt aber noch mal wuchtig einen oben drauf. In Kombination mit dem aufrechtstehenden, beleuchteten Stern auf der Motorhaube erzeugt die Designstudie jedoch ein angenehmeres Gefühl von Vertrautheit.

Mercedes Vision Iconic (2025)

Mercedes Vision Iconic (2025)

Mercedes Vision Iconic (2025)

Mercedes Vision Iconic (2025)

Bilder von: Mercedes-Benz

Insgesamt versteht Mercedes den Vision Iconic als "die Freiheit, über Konventionen hinauszudenken – als ein kreativer Impuls, der neue Perspektiven eröffnet und eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlägt."

"Inspiriert von der goldenen Epoche des Automobildesigns der 1930er Jahre, verkörpert dieses Showcar die pure Essenz von Mercedes‑Benz. Mit seiner scheinbar endlosen Motorhaube, die ihm eine majestätische Präsenz verleiht, skulptural fließenden Linien und einem Hauch von Art Deco erhebt es sich zu einer wahren Ikone automobiler Schönheit. Das Interieur mit durchgehender Sitzbank und dem eleganten Heck weckt Erinnerungen an den legendären 300 SL. Der Vision Iconic ist mehr als nur ein Automobil – er ist eine Skulptur in Bewegung, eine Hommage an zeitlose Eleganz und ein Statement für die Zukunft: the most beautiful, most prestigious kind of thing", so Gorden Wagener, Chief Design Officer Mercedes-Benz Group AG.

Die schlanke Scheinwerfer mit dezenter Lichtsignatur in Sternform sollen laut Mercedes weiter emotionalisieren, wirken an der massiven Front allerdings etwas verloren. Das mag bei komplett angeschaltetem Tannenbaum eventuell anders aussehen.

In der Seitenansicht streckt sich der Vision Iconic hingegen, als wäre er der nächste 300 SL. Die Radhäuser ragen satt heraus, die Seitenlinie zieht ein progressiv und dynamisch abflachende Linie von der Front bis zum Heck – ein wenig aerodynamische Bohne ist immer noch vorhanden.

Analoger Innenraum

Im Innenraum herrscht eine Art des "hyper-analogen und digitalen Luxus", wie es bei Mercedes heißt. Fahrer und Beifahrer sitzen auf einer durchgehenden blau gepolsterten Sitzbank aus Samt. Das Herzstück des Armaturenbretts bildet eine schwebende Glaskonstruktion, die "Zeppelin" genannt wird. Eine skulpturale Form, die das Innenleben kunstvoll gestalteter Details konserviert.

Mercedes-Benz Vision Iconic (2025)

Mercedes-Benz Vision Iconic (2025)

Mercedes Vision Iconic (2025)

Mercedes Vision Iconic (2025)

Bilder von: Mercedes-Benz

Beim Öffnen der Tür erwacht der Zeppelin mit einer vollständig analogen Animation, die von High-End-Chronographen inspiriert ist, zum Leben. Hier geben sich analoge und digitale Instrumente die Klinke in die Hand. In der Mitte ist eine von vier Uhren wie das Markenlogo geformt und fungiert als KI-Begleiter. 

Perlmutt-Intarsien, polierte Messingtürgriffe, diverse Sternmuster und ein Vierspeichenlenkrad komplettieren die vorwiegend klassische Optik. Ob eine dieser Ideen realistische Chancen auf Serienreife hat? Wir glauben eher nicht. 

Technische Visionen

Spannender wird es da bei der neuartigen Solarbeschichtung des Mercedes Vision Iconic. Die besteht aus Solarmodulen, die einer hauchdünnen Paste ähneln und nahtlos auf der Karosserie aufgebracht werden könnten.

So könnte in Zukunft zusätzliche Reichweite aus der Kraft der Sonne gewonnen werden. Mercedes gibt auf einer Fläche von elf Quadratmetern (entspricht der Oberfläche eines Mittelklasse-SUV) unter Idealbedingungen Energie für bis zu 12.000 Kilometer pro Jahr an. Dabei soll der Lack weder seltene Erden noch Silizium enthalten. Mit einem Wirkungsgrad von 20 Prozent sollen die Solarzellen kontinuierlich Energie liefern – selbst abgeschaltet im Stand.

Zudem arbeitet Mercedes an Neuromorphic Computing, das kooperatives Fahren unterstützen soll, bis hin zu vollautomatisierten Fahrsystemen der Stufe 4. So könnten Fahrende unterwegs einen Film schauen oder schlafen. Erst dann macht das reduzierte Dashboard und die Sitzbank zum Fläzen auch wieder Sinn.

Die Studie zeigt, wie sich Technik, Funktion und Styling verbinden lassen. Beispielsweise könnten Lichtsignaturen, aerodynamische Elemente und Materialübergänge künftig noch stärker integrativ gedacht werden.

Einige Designideen dürften in abgespeckter Form in die nächsten Generationen einfließen: als Akzente in Exterieur oder Interieur. Vermutlich wird der ikonische Grill nicht dermaßen aggressiv im Wind stehen, aber wenn Mercedes den Mut aufbringt, wieder markanter aufzutreten um sich mit Präsenz von anderen abzuheben, wie sie es einst taten, dann sind wir absolut fein mit dieser Zukunftsvision.

Source: Mercedes Vision Iconic (2025): Hommage mit leuchtendem Ego

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