Lamborghini plant weitere Offroad-Supercars

Unter dem schützenden Dach von Audi ist Lamborghini gewiss nicht mehr so wild wie zu Zeiten des Countach, aber vermutlich ist das auch besser so. Dass das Geschäft damals floriert hätte, kann man nun wirklich nicht sagen. Der Sportwagenbauer schien alle zwei Wochen den Besitzer zu wechseln. Der Tiefpunkt kam Ende 1978, als das Unternehmen Konkurs anmelden musste. Die Wende erfolgte 1998, als der Volkswagen Konzern den wilden Stier endlich zähmte.
Mit einem Rekord von 10.687 ausgelieferten Fahrzeugen im Jahr 2024 ist Lamborghini heute stärker denn je. Die gesunde Bilanz der letzten Jahre hat dem Unternehmen Raum gegeben, mit Nischenmodellen wie dem Huracán Sterrato zu experimentieren. Ein Nachfolgemodell auf Basis des Temerario ist so gut wie bestätigt, und es gibt Potenzial für noch mehr Spezialprojekte.
Bildergalerie: 2024 Lamborghini Huracan Sterrato im Test


Lamborghinis Leiter für Vertrieb und Marketing, Federico Foschini, sagte gegenüber Autocar dass die Marke plant, noch "verrücktere" Modelle auf den Markt zu bringen. Er deutete pikante Revuelto-Derivate an, möglicherweise auch eine Offroad-Version nach dem Vorbild des Sterrato. Der Urus hat mit dem robusten ST-X bereits eine geländegängige (Renn-)Version erhalten, die allerdings nie in Serie ging. Von den drei aktuellen Lamborghini-Modellen ist der Urus der logischste Kandidat für eine Sonderedition, die überall hinfahren kann.
Foschini stellte fest, dass es eine klare Nachfrage nach wilden Projekten wie dem Sterrato gibt, weshalb Lamborghini auf dem Erfolg dieser wachsenden Nische aufbauen will. Die Marke ist motiviert, Ideen jenseits der üblichen straßenorientierten Supersportwagen zu entwickeln: "Wir sind immer auf der Suche nach verrückten Dingen in allen Dimensionen".

Neben den hochbeinigen Exoten schließt Lamborghini auch einen Temerario mit Hinterradantrieb nicht aus. Sensationell klingt das nicht, schließlich hab es auch von seinen Vorgängern Gallardo und Huracán Varianten mit Heckantrieb. Das Problem in diesem Fall dürfte eher die immense Leistung des Temerario (920 PS) sein. Selbst wenn man die E-Motoren weglässt, sind es noch 800 PS aus einem 4,0-Liter-Biturbo-V8.
Der größere Revuelto hat bereits eine sündteure Hardcore-Variante namens Fenomeno hervorgebracht. Er gilt als das bisher schnellste und leistungsstärkste Serienfahrzeug der Marke. Wie Foschini es ausdrückt, sind bei der Entwicklung von Derivaten bestehender Modelle "keine Grenzen gesetzt".
Unterdessen will man beim Bestseller Urus nun doch am Verbrennungsmotor festhalten. Lamborghini bestätigte kürzlich, dass auch die zweite Generation des Performance-SUV mit einem Plug-in-Hybridantrieb kommen wird. Ursprünglich war er rein elektrisch geplant. Auch der Viersitzer Lanzador, der ursprünglich als reines Elektromodell angekündigt war, wird nun immer wahrscheinlicher als PHEV erscheinen. Und das auch erst 2029, ein Jahr später als ursprünglich geplant.