Honda Prelude (2026): Sitzprobe und mehr Details

Traurig, aber wahr: Der Honda Civic Type R ist auf seiner Abschiedstournee. Viele Jahre war er das sportliche Aushängeschild der Japaner, die in dieser Hinsicht eine reiche Historie zu bieten haben? Nun folgt mit dem neuen Prelude ein sportliches Coupé, das eine ebenso lange Tradition aufweist. Wir konnten uns den Sportler genau anschauen.
Honda holt einen großen Namen zurück auf die Straße. Ab Frühjahr 2026 soll der neue Prelude in Europa starten und damit jene Lücke füllen, die der Civic Type R hinterlässt. Für viele Fans bedeutet das eine Zeitenwende, denn über Jahrzehnte galt Honda als Garant für bezahlbare Sportlichkeit.
Bildergalerie: Honda Prelude (2025) Preview








Modelle wie CRX, Integra Type R, S 2000 oder NSX prägten das Bild der Marke ebenso wie die Civic Type R-Generation, die bald Geschichte ist. Nun soll ausgerechnet ein Hybrid-Coupé diese Tradition weiterführen.
Der Prelude war zwischen 1978 und 2000 über fünf Generationen hinweg das technologische Schaufenster der Marke. Klappscheinwerfer, Allradlenkung, eigenständiges Design – der Name stand immer für Innovation gepaart mit Fahrspaß. Mehr als 20 Jahre nach dem Produktionsstopp knüpft die sechste Generation genau dort an. Honda spricht von einer überzeugenden Mischung aus Stil, Raffinesse und Effizienz, die das Modell zu einem würdigen Nachfolger machen soll.

Technisch setzt der neue Prelude auf das bekannte e:HEV-Hybridsystem, das bereits Jazz, Civic, HR-V, ZR-V und CR-V antreibt. Neu ist die sogenannte S+ Shift-Technologie. Sie simuliert schnelle Schaltvorgänge, obwohl es sich im Kern um einen Hybrid mit stufenlos wirkendem Antrieb handelt. Damit will Honda jenes direkte Fahrgefühl liefern, das Sportwagen-Fahrer erwarten. Ein Trick, der nicht ganz ohne Ironie ist – denn während andere Hersteller echte Handschalter abschaffen, baut Honda eine künstliche Schaltkulisse in den Hybrid ein.
Genaue Leistungsdaten sind noch nicht kommuniziert worden. Es ist aber davon auszugehen, dass es sich um den bekannten Antrieb aus dem Civic handeln dürfte, womit auf jeden Fall mindestens 184 PS auf dem Datenblatt stehen. Man hört aber auch von 210 PS. Zudem wären noch schärfere Varianten denkbar, die "Type S" und "Type R" heißen könnten.

Das Konzept ist allerdings nicht neu. Schon beim letzten NSX kombinierten die Japaner Hybridtechnik mit sportlichem Anspruch. Der Prelude übernimmt diese Idee nun in einem erschwinglicheren Segment. Für Honda geht es um mehr als ein weiteres Coupé im Portfolio. Es geht darum, die eigene Identität als Marke mit sportlicher Ader nicht ganz der Elektrifizierung zu opfern.
Hans de Jaeger, Senior Vice President von Honda Motor Europe, betont, dass der neue Prelude eine „Ikone“ sei, die Effizienz und Emotionen vereinen soll. Erste Reaktionen seien äußerst positiv. Die Frage bleibt, ob Honda damit wieder an den Mythos vergangener Tage anknüpfen kann. Klar ist: Mit dem Rückzug des Civic Type R bleibt der Prelude ab 2026 das einzige Modell, das in Europa noch direkt für Fahrspaß und Sportlichkeit steht.


Bei unserer Sitzprobe fiel sofort die sehr tiefe, sportliche Sitzposition auf. Das Cockpit ist schlicht und reduziert, aber mit schönen Materialien ausgestattet. Auf der Rücksitzbank des Viersitzers ist erwartungsgemäß nicht viel Platz, für Kurzstrecken ist er aber ausreichend. Der Kofferraum bietet viel Platz und ist durch die große Klappe gut zu beladen.
Aber die Geschichte des Civic Type R ist noch nicht zu Ende geschrieben. Laut Honda ist es nicht ausgeschlossen, dass zukünftige, dann stark elektrifizierte Civics in ihren sportlichsten Varianten diesen klangvollen Namen tragen dürfen.