Renault: Es wird keinen Verbrenner-Megane mehr geben

Obwohl Renault weiterhin in Verbrennungsmotoren investiert, wird es das frühere Erfolgsmodell Megane nicht mehr als Verbrenner geben. Stattdessen setzt der französische Hersteller auf Fahrzeuge mit besonders viel Platz. Kombis oder klassisch-kantige SUV überlässt Renault vollständig der Tochtermarke Dacia, erklärt der für die strategische Produktplanung verantwortliche Vorstand Guido Haak im Gespräch mit auto motor und sport.

Das Nein zu einem neuen Verbrenner-Megane begründet Haak mit der bereits heute zu dichten Modellpalette und dem hohen Kostendruck. "Wir sehen uns momentan gezwungen, sowohl den E-Antrieb als auch den Verbrenner weiterzuentwickeln, was an einigen Stellen eine ungeplante Doppelung der Portfolios bedeutet." Daher gebe es keine Chance für einen neuen Megane mit Verbrennungsmotor.

Bildergalerie: 25 Jahre Renault Mégane

25 Jahre Renault Mégane: Die erste Generation startete im Jahr 1995. Hier der Fünftürer.

25 Jahre Renault Mégane: Der Fünf- und Dreitürer waren die ersten Mégane-Versionen.

25 Jahre Renault Mégane: Heck des Mégane 2002 als Drei- und Fünftürer

25 Jahre Renault Mégane: Mégane Renault Sport, Sondermodell, Trophy, 2005

25 Jahre Renault Mégane: Mégane Coupé-Cabriolet, 2003

25 Jahre Renault Mégane: Mégane E-Tech Plug-in Grandtour, 2020

"Für die Marke Renault ist ein weiteres neues Konzept mit Verbrenner auszuschließen", betont der Produktplanungsvorstand. "Jetzt ist das Portfolio bei Renault derart dicht, dass wir da kein weiteres Konzept mehr reinquetschen können. Und natürlich werden wir die Investitionen in den Verbrenner schlank halten müssen, denn es ist klar, dass die E-Mobilität kommt", so Haak.

Renault müsse die Entwicklungskosten deutlich reduzieren. "Da bleibt einfach kein Platz für einen neuen Verbrenner-Megane." Seit 2021 baut Renault den elektrischen Megane E-Tech, die Produktion des Verbrenner-Megane als Schrägheck und Kombi wurde im Frühjahr 2024 eingestellt.

Künftig will sich Renault stärker auf Fahrzeuge mit großem Raumangebot konzentrieren. "Vor allem Raumkonzepte wie Espace, Twingo und Scenic stachen besonders hervor. So etwas ist auch wieder in der Planung", sagt Haak. "Dafür stand die Marke Renault, und dafür soll sie auch künftig wieder stehen." Derzeit arbeite Renault "an Konzepten mit einer besonders guten Raumausnutzung und hoher Variabilität".

Für Kombis und klassisch-kantige SUV sieht Haak hingegen keinen Platz bei Renault, sondern ausschließlich bei Dacia. "Es gibt zu diesem Thema durchaus Diskussionen bei uns. Ich sehe allerdings keinen klassischen, kantigen SUV. Das ist ein Dacia-Thema. Renault behalten eher den Crossover-Charakter." Gleiches gelte für Kombis. "Das wird ebenfalls für Dacia ein Thema sein, zumindest mit Verbrenner, in der Folge auch mit E-Antrieb. Bei Renault planen wir nicht, so ein Konzept einzuführen."