Suzuki Swift 1.2 Automatik (2025) im Dauertest (1): Hey Taylor!

Aus irgendeinem Grund hat sich für den Suzuki Swift der Spitzname Taylor in unserer Redaktion etabliert. Und ich kann mir absolut nicht erklären, warum ... Aber mal ernsthaft, ein Dauertest ist in der Automobilbranche schon ein bisschen wie diese zuletzt medienbestimmende Verlobung der populären Namensvetterin.
Man bindet sich hier immerhin für drei Monate an ein Auto. Das ist als Automobiljournalistin schon ein ernsthaftes Commitment. Ich meine, wir wechseln Autos manchmal öfter als unsere Unterhosen und dann sagt man einfach für die nächsten drei Monate: Ja, ich will! Also herzlich willkommen, liebe Taylor ... Verzeihung, Gewohnheit! Herzlich willkommen, lieber Suzuki Swift mit CVT-Getriebe. Auf eine gute Zusammenarbeit.
Bildergalerie: Suzuki Swift Automatik (2025) im Dauertest (1)








Aber immerhin sagte ich nicht völlig unwissend zu, hatte mich der aktuelle Swift als Allradler doch schon im Frühjahr zwei Wochen begleitet. Und das ist durchaus in guter Erinnerung geblieben. Warum also nicht gleich drei Monate?
Stufenloser Vortrieb
Vielleicht, weil die Motorenpalette beim Swift überschaubar geraten ist. Genau ein Motor steht zur Wahl: der 1.2 Dualjet Hybrid, ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner mit Mild-Hybrid-System und 61 kW (83 PS). Anders als beim Vitara oder S-Cross arbeitet der Swift nicht mit einem 48V-, sondern mit einem 12V-System. Ein kompakter, integrierter Startergenerator erzeugt unter anderem im Schiebebetrieb Strom.
Die in der Lithium-Ionen-Batterie gespeicherte Energie schießt das System dann beim Starten und Beschleunigen wieder hinzu. Suzuki verspricht sich hiermit nicht nur einen verbesserten Verbrauch und damit auch weniger CO2-Emissionen, sondern ebenfalls ein besseres Ansprechverhalten des Motors.
Zur Auswahl bleiben bei den Antrieben also bloß drei Versionen: Schaltgetriebe und Frontantrieb, die oben bereits angesprochene Variante aus Schalter und Allrad und ein Automatikgetriebe mit Frontantrieb – genau diese Kombination steht jetzt bei mir vor der Tür.
Schnelle Daten | Suzuki Swift 1.2 Automatik (2025) |
Motor | 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner / Frontantrieb |
Getriebe | Stufenloses Automatikgetriebe (CVT) |
Leistung / Drehmoment | 61 kW (83 PS) / 112 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | 170 km/h |
CO2-Emission (WLTP) | 106 g/km |
Verbrauch (WLTP) | 4,7 l/100km |
Basispreis | 23.400 Euro |
Werkelte in der sechsten Generation (RZ/AZ) noch ein 6-Gang-Automatikgetriebe, hat Suzuki seiner siebten Swift-Generation (YED) jetzt ein stufenloses Getriebe gegönnt. Wie der Name schon verrät, arbeitet das sogenannte CVT-Getriebe (Continuously Variable Transmission) in einem festgelegten Bereich gänzlich ohne Gänge.
Die genaue Arbeitsweise erspare ich Ihnen jetzt mal, aber der Vorteil liegt auf der Hand: es entstehen keine Schaltpausen oder Zugkraftunterbrechungen. Im Prinzip können Sie den CVT-Swift hier ohne jegliche Unterbrechungen von Null auf 170 km/h bringen (pssst, da geht sogar noch mehr). Der Motor verharrt dann kontinuierlich bei knapp 6.000 Umdrehungen.
Genau das – die Geräuschkulisse beim Beschleunigen – zählt neben aufwändigerer Wartung und häufigeren Ölwechseln auch zu den Schwächen des CVT. Dagegen stehen Laufruhe, permanente Kraftumsetzung, mehr Komfort und ein geringerer Verbrauch gegenüber dem herkömmlichen Automatikgetriebe. Drehmomentstarke Motoren sind für diese Art von Getriebe nicht geeignet – zu fragil reagiert die Mechanik auf große Krafteinwirkungen. Der Swift ist mit überschaubaren 112 Newtonmeter Drehmoment also der perfekte Kandidat. Wie sich das Ganze auswirkt, schauen wir in den nächsten drei Monaten.
"Das ist aber ein lustiges Auto"
Wie so oft sehen Kinderaugen mehr als wir. Für das Offensichtlichste an unserem neuen Suzuki Swift Dauertester muss man aber nicht mal große Phantasie oder besonders gute Augen mitbringen: Er ist Mintgrün. In einer Welt, in der etwa 80 Prozent aller Neuwagen nicht bunt sind (also entweder Schwarz, Silber oder Weiß), fällt ein Auto mit Farbe natürlich sofort auf.

Suzuki Swift Automatik (2025) im Dauertest (1)

Suzuki Swift Automatik (2025) im Dauertest (1)

Suzuki Swift Automatik (2025) im Dauertest (1)
Auf die Nachfrage, was genau Nichte und Neffe an dem Auto denn so lustig fanden, bekam ich zwar leider keine brauchbare Antwort, ich gehe aber davon aus, dass das Erscheinungsbild "lustig" irgendwo in der Kombination aus Farbe, Größe und diesem freundlich dreinblickenden Gesicht zu finden ist.
Suzuki nennt diese Farbe übrigens "Cool Yellow Metallic", das an unserem Testwagen mit einem Dach in "Mineral Gray Metallic" kombiniert wird. Kostenpunkt: weitere 1.020 Euro. Aber Suzuki, come on! Mal ganz ehrlich, weder auf Bildern, noch in der Realität sieht das wie Gelb aus. Das ist eher so ein pastellig, mintiges Grün. Mit ganz viel Wohlwollen schimmert im starkem Sonnenlicht eventuell ein blasses Gelb durch.
Wer Farben mag, kommt beim Swift generell auf seine Kosten, reihen sich doch noch ein kräftiges Orange, ein feuriges Rot und ein tiefes Blau mit in die Auswahl ein. Und auch schon das sandige Caravan Ivory Pearl sorgte bei unserem Allrad-Tester für Aufsehen. Irgendwas ist also dran an dieser Taylor.

Suzuki Swift Automatik (2025) im Dauertest (1)

Suzuki Swift Automatik (2025) im Dauertest (1)
An der Front sorgen der große Wabengrill, die freundlich aber bestimmend nach hinten gezogenen Scheinwerfer und die schmunzelnde Linie unten in der Frontschürze für einen verschmitzten Eindruck. Genau das macht wohl den "lustigen" Look aus. Der Swift setzt sich als angenehmer Kumpel mit den großen Scheinwerfern vom schmalsichtigen Einheitsbrei ab – gut so!
Das Spaltmaß der Haube zieht sich als Ice-Scoop (Sicke) über die gesamte Seite des Swifts bis zur Heckleuchte. Die abfallende Dachlinie und proportional stimmig abgepasste Felgen in 15- bis 16-Zoll sorgen für eine dynamische Silhouette. Das Heck bleibt knackig wie eh und je. Wer in den letzten 20 Jahren irgendwann mal einen Swift gesehen hat, erkennt ihn auch hier.
Klassischer Ansatz mit modernem Touch
Im Innern dominiert ein klassischer Ansatz: analoge Instrumentierung mit einem kleinen LCD-Display, etliche Knöpfe, Hebel und Schalter. Dazu kommt eine gesonderte Klimaregelung, eine Handbremse und ein griffiger Automatikwahlhebel.
Dass wir uns in der Mitte der 2020er-Jahre befinden, zeigt dann aber doch noch ein 9-Zoll-Infotainment-Touchscreen. Apple CarPlay und Android Auto sind drahtlos mit an Bord. Bereits in der Basis fährt der Swift mit einem Navigationssystem, Keyless Start, adaptivem Tempomat und LED-Scheinwerfern vor.

Suzuki Swift Automatik (2025) im Dauertest (1)

Suzuki Swift Automatik (2025) im Dauertest (1)

Suzuki Swift Automatik (2025) im Dauertest (1)
Etliche Sicherheitssysteme beobachten Umgebung und Verkehr, wie an der kleinen Kamera auf Spiegelhöhe und der Sensorik im Grill zu erkennen ist.
Dazu zählen eine dual-sensorgestützte aktive Bremsunterstützung mit Frontalaufprall- und Querverkehrserkennung, ein Spurhaltewarnsystem mit Lenkeingriff und Spurhaltefunktion, eine Verkehrszeichenerkennung mit optischer und akustischer Warnung bei Überschreitung der Geschwindigkeit, ein Toter-Winkel-Warnsystem sowie ein Ausparkassistent, der beim rückwärtigen Ausparken vor querendem Verkehr hinter dem Fahrzeug warnt.
Abmessungen | Suzuki Swift 1.2 Hybrid Allgrip |
Länge x Breite x Höhe | 3.860 x 1.735 x 1.485 mm |
Radstand | 2.450 mm |
Kofferaumvolumen | 265 - 980 Liter |
Leergewicht | 1.107 kg |
Zuladung | 282 kg |
Max. Anhängelast | 1.000 kg |
Max. Stützlast | 60 kg |
Mit 3,86 Metern wackelt der Swift irgendwo zwischen A- und B-Segment hin und her. 265 bis 980 Liter entsprechen auf dem Datenblatt eher einem Kleinstwagen, während maximale 1.000 Kilo Anhängelast den Japaner ordentlich zugfähig machen.
Zwölf Wochen Dauerbeziehung
In den kommenden Wochen schauen wir genau drauf, wie sich der Suzuki Swift im Alltag verhält. In Teil zwei unseres Dauertests schauen wir daher als erstes auf Nutzungsmöglichkeiten, Raum, Funktionalität und Qualität. Ist der Japaner ein reiner Einkaufswagen oder geht da mehr?
Im dritten und letzten Teil widmen wir uns dann ausschließlich den Fahrwerten unserer guten Taylor. Ganz oben auf der Liste steht natürlich die Wirkungsweise des Automatikgetriebes. Dazu schauen wir uns natürlich Fahrwerk, Motor, Verbrauch, Preis und Konkurrenz an. Wie verhält sich der Swift in der Stadt, auf der Landstraße und der Autobahn? Ist er am Ende ein guter Allrounder oder doch bloß ein klassischer Zweitwagen?