29/09/2025 · vor 10 Stunden

Bye-bye Daihatsu Copen: Kei-Car-Klassiker vor Produktionsende

Bei uns ist er mit der zweiten Generation 2014 bereits von der Bildfläche verschwunden. Bald verliert auch Japans Kei-Car-Segment eines seiner spaßigsten Modelle. Nach mehr als 20 Jahren Bauzeit wird der Copen im kommenden August eingestellt. 

Doch es gibt einen kleinen Hoffnungsschimmer: Der winzige Roadster könnte irgendwann zurückkehren. Daihatsu sagt, man prüfe "verschiedene Möglichkeiten" für die Einführung einer dritten Generation – entschieden sei jedoch noch nichts.

Bildergalerie: 2020 Daihatsu Copen GR Sport by Toyota Gazoo Racing

2020 Daihatsu Copen GR Sport von Toyota Gazoo Racing
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Der Copen debütierte 2002, einige Jahre nachdem Suzuki den Stecker beim Cappuccino gezogen hatte. Ähnlich war es beim Honda Beat, der schon in den 1990ern verabschiedet wurde. Allerdings tauchte zwischen 2015 und 2022 ein geistiger Nachfolger auf, der S660. Die aktuelle Generation des Copen ist seit 2014 auf dem Markt und bekam 2019 sogar eine Coupé-Variante mit festem Hardtop aus kohlefaserverstärktem Kunststoff – allerdings nur als limitierte Sonderedition.

Derzeit startet der Copen in Japan noch bei 1.983.300 Yen (ca. 12.300 Euro) für das Basismodell mit CVT-Getriebe. Toyotas Budget-Marke bietet das kleine Hardtop-Cabrio-Kei auch mit Fünfgang-Handschaltung an, dann steigt der Preis auf ebenfalls günstige 2.038.300 Yen (ca. 12.600 Euro). Selbst die Topversion GR Sport mit Handschalter kostet nur 2.567.400 Yen (ca. 15.900 Euro).

Doch hier von einem "Sportwagen" zu sprechen, ist vielleicht etwas zu großzügig formuliert, schließlich musste der Copen die Kei-Car-Regularien erfüllen und war nie eine echte Westentaschenrakete. Unter der Haube sitzt ein 0,66-Liter-Dreizylinder-Turbomotor mit 63 PS und 92 Nm Drehmoment. Doch wenn ein Auto gerade mal 850 Kilo wiegt, reicht das locker, um in einigen Situationen dennoch ein breites Grinsen ins Gesicht zu zaubern.

Mit 3.395 Millimetern Länge wirkt der Copen selbst im Vergleich zu einem Mazda MX-5 geradezu winzig. Frontmotor und Frontantrieb zogen sich durch seine Vita, doch das Vision Concept von vor ein paar Jahren experimentierte sogar mit Heckantrieb. Dieses Einzelstück verabschiedete sich zwar von den strengen Kei-Car-Maßen und setzte auf größere Dimensionen samt stärkerem Motor – blieb aber leider ein Konzept.

Der Copen war das letzte überlebende Modell aus der Ära der spaßigen Kei-Cars, die uns Kuriositäten wie den Autozam AZ-1 mit Mittelmotor gebracht hat. Hoffen wir also, dass Daihatsu die Idee irgendwann wiederbelebt, denn das Kei-Car-Segment ist in Japan nach wie vor beliebt. Falls nicht, können wir uns immerhin damit trösten, dass Mazda eine neue Generation des geliebten MX-5 bringt – mit größerem Motor.

Parallel dazu drängen Hersteller wie Renault und Konzerne wie Stellantis in Europa auf eine Art "Kei-Car-Light"-Kategorie mit weniger Sicherheitsvorgaben, um Kosten und Preise zu senken. Doch selbst wenn die EU diesem Vorschlag folgen sollte, ist es extrem unwahrscheinlich, dass wir hier jemals etwas wie den Copen zu sehen bekommen. Solche Fahrzeuge würden ohnehin fast ausschließlich als Elektroautos auf den Markt kommen.

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